Diese Collage zeigt Bilder der Lebensmittel-Hilfsaktionen, die Alem-Brasil in den Monaten der Coronakrise durchgeführt und begleitet hat. Aufgenommen wurden die Bilder von verschiedenen Vor-Ort-Mitarbeitern unserer Organisation.

Das Projeto 100 - Monatliche Lebensmittelpakete für hilfsbedürftige Familien

Die Corona Pandemie hat auch Alem-Brasil vor gänzlich neue Herausforderungen gestellt. Als die Menschen in den Favelas im Mai 2020 das erste Mal dazu aufgerufen werden, zu Hause zu bleiben, um die Ausbreitung des Virus zu verhindern, erreicht auch uns eine Anfrage der Kommunalpolitik in São Paulo. Hilfsorganisationen werden zu dieser Zeit gebeten, als Verteilstation warme Mahlzeiten an die hilfsbedürftige Bevölkerung auszugeben, die sich im Lockdown befindet. Alem-Brasil sagt zu. Über sechs Wochen verteilen unsere Mitarbeiter vor Ort an verschiedenen Standorten in den Favelas insgesamt 200 warme Mahlzeiten pro Tag. Dann stellt die Regierung das Programm wieder ein. Der Hunger der Bewohner der Armutsviertel, die schon vor Beginn der Pandemie täglich ums Überleben kämpfen mussten, bleibt. Alem-Brasil Vor-Ort-Koordinator Humberto Feitosa  formuliert es drastisch: “Die Menschen hier sterben entweder an Corona oder an Hunger.” Für unsere Hilfsorganisation, deren eigentliche Projekte während der Pandemie weitgehend auf Eis liegen, ist klar: Wir wollen Die Corona-Hilfe auch auf eigene Faust weiterführen.

Weihnachten 2020 hatten wir dann die Idee für das Projeto 100: Ziel des Projekts ist es, mindestens 100 hilfsbedürftige Familien pro Monat mit Grundnahrungsmitteln zu versorgen. Unser Versprechen dabei an die Menschen in den Favelas: Jede Familie, die in das Projekt aufgenommen werden kann, erhält garantiert für ein Jahr lang jeden Monat ein solches Lebensmittelpaket. Um das ambitionierte Projekt zu finanzieren, sind wir auf Spendengelder angewiesen. Einige hilfsbereite Spender aus dem Siegerland, aus Betzdorf, Freudenberg und Herne konnten wir schon finden. Manche Sponsoren sorgen mit Daueraufträgen für Planungssicherheit, ein Spender hat sogar fünf Familien die Unterstützung für die nächsten fünf Jahre zugesagt. Stand Februar 2022 ist es uns bereits möglich, über 100 Lebensmittelpakete im Monat an hilfsbedürftige Familien auszugeben. Ein solches Paket enthält Grundnahrungsmittel wie Bohnen, Reis, Mehl, Milch, Zucker, Waschmittel und Hygieneartikel. Eine Familie von fünf bis sechs Personen kann mit einem solchen Paket, das gut 25 Kilo Lebensmittel enthält, zwei bis drei Wochen lang leben.  Kostenpunkt eines Pakets: 15 Euro. 

Die Hilfe wird sehr dankbar angenommen und soll deshalb weiter ausgebaut werden: Auf der Warteliste für die Lebensmittelpakete haben sich, seit sich die Aktion herumgesprochen hat, dutzende weitere Familien eingetragen, die das Hilfsangebot gerne in Anspruch nehmen würden. Wenn es die Spendeneinnahmen ermöglichen, werden wir die Zahl der mit Lebensmittelpaketen unterstützten Familien immer weiter ausbauen. Was die Nachfrage angeht, könnten wir ohne Probleme noch eine Null an das Projeto 100 dranhängen! Die immer noch allgegenwärtige Corona-Pandemie, die besonders die Ärmsten der armen Brasilianer hart trifft, macht uns nachdenklich: Vielleicht war die Hilfsbedürftigkeit der von Alem-Brasil betreuten Familien nie größer. 

Damit die Hilfe ankommt und den bedürftigen Familien so das Leben zumindest etwas leichter gemacht werden kann, sind Markus und Teresa Lienhard, der Unterstützerverein Alena e.V. in Deutschland und die gut 50 ehren- und hauptamtlichen Vor-Ort-Mitarbeiter unermüdlich im Einsatz. Es ist handfeste Hilfe, die unmittelbar ankommt: Sie erfolgt in Form von ein paar Kilo Bohnen, Reis und einem Paket voll Hoffnung, das für viele Favela-Bewohner die Welt bedeuten kann. 

Spendenkonto: Sparkasse Burbach-Neunkirchen, Alena e.V. IBAN: DE09 4605 1240 0001 5463 24 – Spendenquittung möglich. Vermerk: „Projeto 100“